Hansrudi Wäscher

Hansrudi Wäscher

 

Eine Chronologie seiner Serien

 

Teil 6: Akim Neue Abenteuer

Um allen Irrtümern gleich am Anfang vorzubeugen: hier geht es nur um die Akims von HRW, nicht um die von Pedrazza.

Wer von diesen auch immer eine Chronologie machen will, ich werde es nicht sein. Pedrazza hat mir nie gefallen.

Sein Akim kann an HRW’s Akim m.M. nach nicht mal andeutungsweise heranreichen.

Wäschers Akim ist ein Gentleman des Dschungels, Pedrazzas Akim dagegen nur ein tumber Thor- ein plumper Dschungel-Haudrauf.

Wäschers Geschichten haben eine innere Logik und sind gut durchdacht, Pedrazzas Abenteuer nur eine simple Aneinanderreihung haarsträubender Ungereimtheiten.

Akim ist wahrlich eine phantastische Gestalt. Wenn er auch die Anlehnung an Tarzan manchmal nicht verleugnen kann, so ist es Wäscher gelungen, mit Akim eine eigenständige Figur zu schaffen, die seinesgleichen sucht.

Auch wenn er den Akim „nur“ von Pedrazza übernommen hat, hat er es geschafft, daraus eine stimmige Figur zu machen.

Es gelingt einem Nachfolger relativ selten, eine übernommene Figur zu verbessern, bei Prinz Eisenherz z.B. war es nicht der Fall, bei Akim aber sehr wohl. Wie sich überhaupt Wäschers Helden in wohltuendem Maße von den italienischen Murkswerken abheben.

In Fankreisen wurde schon oft diskutiert, wo wohl Yares, die Hafenstadt, die in den Akim-Heften eine große Rolle spielt, liegen könnte.

Auch ich habe mich seit Kindertagen an diesem Rätselraten beteiligt, ohne eine Antwort zu finden. Als ich mich nun mit dieser Chronologie näher beschäftigte, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Tibor spielt in Kenia, Akim hingegen in dem südlich gelegenen Staat TANSANIA, die aus der Vereinigung von TANGANJIKA und SANSIBAR hervorging. Die größte tansanische Hafenstadt an der Küste des Indischen Ozeans ist Dar es Salaam. Wenn man nun aus diesem Namen die ersten beiden Silben zusammenlegt erhält man das Wort Dares. Und wenn man dann noch  das „D“ in ein „Y“ verwandelt, hat man Yares gefunden.

Diese Stadt hat heute knapp 2 Mill. Einwohner.

Es freut mich, daß ausgerechnet ich dieses Geheimnis lösen konnte und hinter einen der Schliche Wäschers gekommen bin.

Tanganjika wurde 1884 Hauptbestandteil der Kolonie Deutsch-Ostafrika.

Während des 1. Weltkrieges wurde die Kolonie von den Briten erobert und von diesen 1920 als Völkerbundmandat übernommen und 1946 in ein UNO-Treuhandgebiet unter britischer Verwaltung überführt.

1890 ging Helgoland im Sansibar-Vertrag von Großbritannien an das Deutsche Reich (und dort an das Königreich Preußen) über, wofür Großbritannien die bis dahin vor der Küste Deutsch-Ostafrikas liegende Insel Sansibar erhielt, bzw. das Deutsche Reich verzichtete selbst auf seine Ansprüche auf das Sultanat Sansibar und auf andere Rechte in Ostafrika.

Tanganjika wurde von den Briten am 09.12.1961 in die Unabhängigkeit entlassen, am 19.12.1963 folgte Sansibar. Am 26.04.1964 wurden die beiden Staaten zu einem neuen Staat „Vereinigte Republik von Tanganjika und Sansibar“ vereinigt und am 29.10.1964  in Tansania umbenannt.

Akims Dschungel habe ich im den nördlichen Teil des Selous- Wildreservates gefunden. Ist ziemlich deckungsgleich mit dem südlichen Teil der Provinz Pwani. Es wird durchzogen durch die Flüsse Ruahe und Rufiji. Die Ulugura- und Usagara Gebirge begrenzen das Gebiet gegen Westen.

Steppen sind reichlich vorhanden.

Generell muß bei allen Dschungelhelden gesagt werden, daß „ihre“ Dschungel natürlich immer nur kleine überschaubare Teilbereiche des allgemeinen afrikanischen Dschungels sein können

Nachdem das geklärt ist, müssen wir uns der Frage zuwenden, wann Akim spielt.

Auf jedem Falle nach dem 2. Weltkrieg. Pedrazzas Akim dürfte sich wohl direkt anschließen. 1947 vielleicht. Tibor beginnt 1962.

In diesem Jahre wurde auch Tanganjika unabhängig. Da vom Kolonisationsende bei Akim noch nichts zu spüren ist, scheint es mir angebracht, Hansrudi Wäschers Akim 1952 beginnen zu lassen.

Die Trockenzeit geht von Juni bis September. Die Regenzeit von November bis April und da diese bereits in Heft 4 vorkommt und wie es richtig ist, ein halbes Jahr dauert, nehmen wir halt den 01.November 1952 als den Tag, an dem Logar Pedrazzas Akim die Falle stellte, aus der dann HRW seinen Akim befreien mußte.

Meine Äußerungen zur Sprache der Tiere und daß Akim diese Sprache(n) versteht, die ich in der Tibor-Chronologie dargelegt habe, gelten natürlich unverändert auch für Akim.

 

01.11.1952

001/1,

Hier begegnen wir bereits dem ersten Fantasyelement, für das allerdings noch Pedrazza verantwortlich zeichnet. Braunbären gibt es nur auf der Nordhalbkugel unseres Planeten.

In Afrika wären sie nicht überlebensfähig.

Auch wenn sie Logars Bären des Nordens heißen, in Tansania kann es sie ganz einfach nicht geben.

002/0, 003/1

Akim bittet die Büffel der Steppe im zu halfen. Die männlichen Exemplare des afrikanischen Steppenbüffels können bis zu 900 kg schwer werden und sind bis zu 56/h schnell.

Einer Herde dieser Büffel kann wahrlich nichts widerstehen, sie trampeln alles nieder, was ihnen vor die Hilfe gerät und zermalmen es.

Ein großer Teil von Akims Dschungel ist niedergebrannt.

In der  folgenden Regenzeit regeneriert sich der Dschungel und entsteht neu.

In diese Zeit fallen die Piccolo-Großbände

Der Dschungelteufel

Spuren im schwarzen Sumpf

Jagd durch den Dschungel

Überfall auf S13

Die Goldene Axt

Ebenso das Abenteuer mit der „Panthergöttin

004/6Monate +2Tage = 03.05.1953

Wir sehen Rita im Bikini und stellen fest, daß sie eine mittlere Oberweite besitzt.

005/0, 006/0, 007/0, 008/0, 009/1, 10/0, 11/3

Ein amerikanisches Kriegsschiff hilft Akim die Gangster zu fangen. Es handelt sich dabei aber um keinen Zerstörer, sondern um einen Kreuzer.

Amerikanische Leichte Kreuzer haben in der Regel neun 15,3 cm Geschütze in Drillingstürmen. Dieses Schiff hat aber vier Zwillingstürme, also ist es ein Schwerer Kreuzer mit acht 20,3 cm Geschützen. Auch die Aufbauten entsprechen diesem Schiffstyp.

Warum aber ausgerechnet ein amerikanischer Kreuzer vor der Küste Tanganijkas kreuzen sollte, ist mir nicht einleuchtend. Ein britischer Kreuzer wäre richtiger gewesen. Die einzige Erklärung ist, daß Prof. Spencer ein Amerikaner ist und eben von einem Schiff dieser Nationalität gerettet werden muß, damit seine Formeln in amerikanischer Hand bleiben.

12/0, 13/0, 14/0, 15/1 = 08.05.1953

16/1, 17/0, 18/1, 19/2

Rita redet von einigen Tagen, die Handlung ergibt aber nur einen Tag.

20/0, 21/0

Als die Expedition zum Elefantenfriedhof aufbricht, heißt es, es kann etliche Wochen dauern. Auch wenn der Gang durch den Berg die Reise erheblich verkürzt hat, sind zwei Tage einfach zu wenig.

22/0, 23/0, 24/0 25/0, 26/1, 27/0

Nun wird es wahrlich phantastisch. Ein Außerirdischer landet mit seinem Raumschiff in Akims Dschungel.

Noch toller wird es, wenn man weiß, daß die Genossen dieses Außerirdischen später auch bei Nick auftauchen.

28/1, 29/0, 30/0, 31/0, 32/0

Akim ist ein guter Kletterer, doch manchmal muß er vor sehr steilen und glatten Felswänden auch kapitulieren. Am Raumschiff aber klettern er und Zig „gewandt“ hinauf.

33/0

HRW muß Pedrazzas Akim gut gelesen haben. Akim erinnert sich an den alten Flugplatz von Samura. Mit diesen Worten stellt er klar, daß „sein“ Akim auch die Abenteuer erlebte, die Pedrazza gezeichnet hatte.

Und doch ein Trugschluß, den Pedrazza zeichnete ja „seinen“ Akim weiter. Mit Band 1 von „Akim, Neue Abenteuer“ erleben wir also einen paralellen Akim. Wer für den HRW-Fan der richtige Akim ist, dürfte aber trotzdem keine Frage sein.

34/1, 35/0, 36/0, 37/1, 38/1, 39/0, 40/0, 41/5 = 23.05.1953

42/2

Durch die Atomstrahlung, die vom Explosionsherd des außerirdischen Raumschiffes ausgeht, sind die dortigen Ameisen zu riesigen Geschöpfen mutiert.

Ich würde das noch akzeptieren, wenn es nach Monaten oder Jahren geschehen wäre, vor allem, wenn die nächste Generation der Ameisen davon betroffen wäre, aber nach nur wenigen Tagen, das gibt es nicht.

43/0, 44/0, 45/1.

In diesem Heft tauchen zum ersten male die Schwarzen Sümpfe auf.

Diese habe ich auf der Landkarte Tansanias nicht gefunden.

Da Akims Dschungel in Küstennähe und vor allem in der Nähe von Yares sein muß, blieb keine Möglichkeit den Dschungel irgendwo anzusiedeln, wo man mit viel gutem Willen die Schwarzen Sümpfe erkennen könnte.

So bleibt nur die Möglichkeit, sich darüber keine Gedanken zu machen und die Schwarzen Sümpfe als naturgegeben im Norden von Akims Dschungel anzunehmen.

Um eine räumliche Entfernung herzustellen, habe ich bei Heft 45 einen Tag eingefügt, obwohl er aus dem Heft nicht hervorgeht.

Akim vernichtet die Riesenameisen mit der Strahlenpistole des Außerirdischen.

Einige Hefte vorher wird gesagt, der Chitinpanzer schützt die Ameisen vor der harten Strahlung des Explosionsherdes und eben diese Strahlung hat den spontanen Riesenwuchs verursacht.

Nun sollen aber die Atomstrahlen aus der Strahlenpistole die Ameisen vernichten. So unterschiedlich können die Strahlen gar nicht sein, als daß das möglich wäre.

Da müßten es schon Desingtegrationsstrahlen sein, das wird aber nirgends gesagt.

46/0, 47/0

Auf Seite 9 äußert Akim, daß ihm die Füsse von der langen Wanderung weh tun. Wie kann das sein? Akim streift jahrelang barfuß durch den Dschungel, ist froh, daß er keine Stiefel tragen muß, weil diese wahre Marterinstrumente sind und dann tun ihm die Füße weh. Und auch das nur, um Kar zu überzeugen, daß sie unbedingt auf einem Triceratops der Hogas reiten müssen.

48/0

Hier erlegt der kleine Zig einen Tyrannosaurus, indem er ihm einen großen Stein auf den Kopf wirft. Wo nimmt Zig die Kraft her?

49/0, 50/0, 51/2 = 28.05.1953

52/0, 53/3, 54/0, 55/2

Beim Kampf mit den Wilden merkt man, daß HRW es auch in S/W versteht, Neger dunkelhäutig aussehen zu lassen.

56/2 + 3 Wochen = 25.06.1953

Ich habe zwei Tage für den Weg nach Yares eingefügt.

In Heft 51 sagt Akim, daß er Rita in 4 Wochen wieder abholt. Nun ist aber in den Heften nur 1 Woche vergangen. Also müssen wir die

fehlenden 3 Wochen einfügen.

57/1, 58/0, 59/5, 60/4, 61/3, 62/0

Zig knotet ein Seil zu einer Liane und fesselt so einem Säbelzahntiger die Hinterläufe. Einfach phantastisch.

63/0, 64/1, 65/0, 66/0

Die Handlung gibt es zwar nicht her, aber bei Heft 64 mußte einfach ein Tag eingefügt werden.

Daß sich ein fanatischer japanischer General nach dem 2. Weltkrieg retten konnte und dann absetzte, ist gar nicht so weit hergeholt. Es würde mich gar nicht wundern, wenn sowas geschehen wäre.

Etwas anderes ist es, dann einen Privatkrieg gegen die Welt zu beginnen. Dazu gehören ungeheuere Mittel, über die ein Flüchtling in der Regel nicht verfügt.

Nahezu aussichtslos erscheint es mir, daß es jemand im Alleingang gelingen könnte, spaltbares Uran für eine Atomrakete herzustellen.

67/0, 68/0, 69/0, 70/0, 71/0

In Heft 71 explodiert die Atomrakete in Samuras Tal und vernichtet damit auch alle dort lebenden Eingeborenen.

Akim, Prof. Cole und die beiden geretteten Flieger sind zwar bereits einige Kilometer entfernt und auch der Talrand bzw. der Bergrücken ist zwischen ihnen, dennoch dürfte der radioaktive Fallout genügt haben, um sie zu verseuchen.

Wie schnell das gehen kann und HRW für möglich hält, haben wir ja bei den Riesenameisen gesehen.

Akim ein Mutant? Von Zig ganz zu schweigen.

72/0, 73/0, 74/1

Obwohl von der Handlung nicht vorgesehen, füge ich hier einen Tag ein.

76/1, 77/0, 78/0, 79/1, 80/0, 81/1, 82/0, 83/0, 84/0

HRW hat nicht aufgepaßt, während in den vorigen Heften der Häuptling der Ubangos ein schlanker Mann ist, hat er innerhalb kurzer Zeit etliche Kilos zugenommen.

85/1, 86/0, 87/0, 88/0, 89/1, 90/3, 91/1

Nun ist Akim bei den Römern angekommen.

Sind sie bei Sigurd auf einer Insel an der Westafrikanischen Küste angesiedelt. Vielleicht auf einer der Kanarischen Inseln. Soweit können die Römer durchaus gekommen zu sein. Bei Akim leben sie aber mitten in Afrika. Auch wenn die Römer mit einzelnen Vorstößen durchaus die Sahara, die damals noch keine Wüste war, durchquert haben können, soweit in den Süden würden sie aber kaum gekommen sein. Das wäre schon aus logistischen Gründen – Nachfuhr etc. – kaum möglich gewesen. Sie hätten vorher genügend Möglichkeiten gehabt, sich anzusiedeln, denn wie bereits gesagt, die Sahara war damals noch keine Wüste und die heutige Sahel-Zone noch keine Steppe.

Es gab Wälder, Wiesen und Weiden.

Über die lange Dauer von zweitausend Jahren hinweg hätte zudem schon die Inzucht zum erlöschen der Kultur geführt.

Es wurde nie geklärt, wie die Römer zum Schwarzen Abul Kontakt aufnahmen und der Sklavenhandel vereinbart wurde.

Es hätte etliche Möglichkeiten in Tansania gegeben, die Schwarzen Sümpfe, die Blauen Berge und das Tal der Römer unter Umgehung der Logik halbwegs zu lokalisieren. Aber die Nähe von Akims Dschungel zu Yares verbot alle gedanklichen Kniffe und so müssen mir auch die Lokalisation des römischen Tales der Phantasie jedes Einzelnen anheim stellen.

93/1, 94/0, 95/0, 96/0, 97/0, 98/1, 99/4, 100/0 = 25.07.1953

101/1, 102/0, 103/0, 104/0, 105/0, 106/2, 107/0, 108/7, 109/1, 110/0

DerUrwaldsee, in dem sich der Schatz befindet, könnte der Lake Utlenge sein.

Hier schlägt HRW’s Faible für Saurier erneut zu. Wieder ist ein T-Rex in den Dschungel eingedrungen und bedroht die Tierwelt.

Auf Seite 20 bittet Rita Akim, daß sie sich nicht wieder trennen, bevor Akim dieses Versprechen geben kann, erscheint Mol, der Adler und berichtet Akim von der neuen Gefahr. Und so ist sicher gestellt, daß die Serie weiter gehen kann, denn sonst hätte Akim mit diesem Heft eingestellt werden müssen und es hätte dann wie in den Märchen am Schluß geheißen: „...und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Ende“.

111/3, 112/3

Das Abenteuer mit dem T-Rex spielt an der großen Flußschleife. Tatsächlich bildet der Rufiji eine solche, dort befindet sich heute der Aussichtsplatz Stieglers Gorge.

113/3 Ein Erdbeben schafft einen Spalt. Angeblich ist er so riesig, daß kein Saurier mehr hinüber kann. Und Sauriere können sehr hoch springen, wie man sah, als sich der T-Rex aus der Grube befreite. Und wer hoch springen kann, kann auch weit springen. HRW zeichnete aber eine so schmale Spalte, daß jeder menschliche Weitspringer locker drüber gekommen wäre.

114/1, 115/1, 116/3, 117/4, 118/1, 119/0, 120/0

Auf Seite 17 und 18 versteht Zig die Sprache der Hogas. Akims Affe versteht also auch Fremdsprachen.

121/3 = 27.08.1953

122/2

Auf der letzten Seite sehen wir den Eingeborenen, der zu Massa Mark eilt mit Kraushaar auf dem Kopf. In nächsten Heft ist sein Kopf kahl geschoren bis auf den üblichen kleinen Schopf, der von einem Ring umgeben ist.

123/2, 124/0, 125/0, 126/0, 127/0, 128/0, 129/0, 130/0, 131/7

In Heft 124 heißt es, der Hubschrauber kommt in einer Woche wieder.

Aus der Handlung geht das nicht hervor, also habe ich die 7 Tage hier eingesetzt.

132/4, 133/2,

Zuerst sagte Akim zu Dirk, sie brauchen zwei Tage bis zu seiner Hütte, dann aber sind sie in wenigen Stunden dort.

134/1, 135/0, 136/0, 137/0 = 14.09.1953

Akim sagt, daß in dieser Zeit ein Dschungelbrand ausgeschlossen ist. Die Regenzeit beginnt Anfang November. Dann müßte die Zeit doch schon etwas weiter fortgeschritten und wir näher an der Regenzeit sein.

Tun wir also einen Monat dazu, dann hätten wir nun den 14.10.1953.

Damit sind auch alle zu kurzen Zeitangaben von Hansrudi Wäscher in die richtige Relation gebracht.

Woher weiß Zig, daß Kur Akim und Rita umbringen will, einige Hefte vorher ist doch zu lesen, daß Zig die Sprache der Geheimbündler nicht versteht?

Instinkt? Intuition?

138/0, 139/0

Rita, Zig und Mol schleppen den reglosen Kar von der Felsöffnung weg ins Gebüsch. Das würde ich mir gerne anschauen.

Ich hab’s ja immer schon gewußt, HRW ist ein Fantasyautor der Spitzenklasse. ;-}

O-Gur befiehlt Burd mit 10 Kriegern nach Akims Hütte zu gehen und Rita gefangen zu nehmen, vergißt aber dabei (bzw. HRW), daß Kur schon unterwegs ist, um Akim und Rita zu töten.

Auch in diesem Heft werden wir wieder mit der Pedrazza-Vergangenheit von Akim konfrontiert. Er kämpft gegen einen Panther, der einst mit Farg schon mal gegen ihn kämpfte und damals vertrieben wurde.

140/0, 141/0, 142/0, 143/1, 144/0, 145/0, 146/1, 147/0

Akim hängt kopfüber an einem Ast, der aus den Felsen ragt und obwohl er keine Hose trägt, sondern nur einen Lendenschurz bleibt dieser jugendfrei an seinem Platz und verdeckt weiterhin Akims Blöße, anstatt dem Gesetz des Schwerkraft zu folgen.

148/1

Dirk unterhält sich mit dem Häuptling, obwohl er einige Hefte vorher nicht verstanden hatte, was der Häuptling und der Zauberer besprochen haben.

149/0, 150/2

Obwohl Mol meint, Akim braucht 3 Tage, um das Flugzeugwrack zu erreichen, erreicht er es mit Kar und Zig im Gefolge schon in 2 Tagen.

151/0, 152/1

Unweit derStelle, an der der Luwegu in den Rufiji mündet bildet dieser mehrere Katarakte, die Shugulu Falls, die nicht befahrbar sind. Vielleicht sind das die Stromschnellen, die für Akim und Zig den Fluß ohne Wiederkehr bilden.

153/0, 154/2, 155/0, 156/0, 157/0, 158/0, 159/1, 160/20, 161/2 = 13.11.1953

162/1, 163/0, 164/0

Nick gräbt sich ja mit seinen maschinellen Maulwürfen durch alle möglichen Erdreiche. Akim tut es ihm nach...mit einer Tonscherbe.

Habe ich schon erwähnt, daß unser Hansrudi ein wahrlich phantastischer Autor und Zeichner ist?

Ja, nun man kann es nicht oft genug sagen.

165/1, 166/0, 167/1, 168/0

Wieder tritt ein Kriegsschiff in Aktion. HRW kann sich nicht entscheiden, ob es ein Zerstörer oder ein Kreuzer ist. Das läßt darauf schließen, daß er zumindest dieses Heft nicht in einem Zug durchgezeichnet hat, sondern dazwischen auch noch andere Sachen machte und so dann nicht mehr wußte, wie er das Schiff vorher klassifiziert hatte. Da das Schiff aber über einen Hubschrauber verfügt, kann es nur ein Schwerer Kreuzer gewesen sein. Zerstörer und Leichte Kreuzer findet man in der Regel nicht alleine auf See, sie diesen als Geleitschiffe zur Ubootsicherung für Geleitzüge im Krieg oder zum Schutz von Schlachtschiffen und Flugzeugträgern.

Schwere Kreuzer hingegen sind der Schiffstyp, der sich in der Regel alleine auf See befindet. Er ist schneller als schwerer bewaffnete Schiffe und schwerer bewaffnet als schnellere Schiffe.

Es ist der Schiffstyp für ozeanische Kriegsführung gegen Handelsschiffe und zur Durchsetzung politischer Zielsetzung in Friedenszeiten.

Der Name kommt noch aus der Segelschiffszeit, als die Schiffe gegen den Wind ankreuzen mußten.

169/0, 170/0, 171/0, 172/0, 173/0, 174/1

Ich habe hier einen Tag eingefügt. Die Handlung war so dicht, daß das nicht alles an einem Tag geschehen konnte.

Olsen brannte die Steppe ab, dann aber verlegt er sein Lager in die Steppe. Auch da hat HRW wohl wieder zwischendurch an anderen Sachen gearbeitet und den Brand vergessen.

175/0 = 17.11.1953

Damit hat Akim ein gutes Jahr Abenteuer erlebt.

In Band 171 liefert Akim Kar mit dem gebrochenen Bein in der Tierklinik in Yares ab. In Heft 176 flieht Kar aus der Tierklinik und entfernt dann selber den Gipsverband und das Bein ist geheilt. Selbst bei einem so unverwüstlichen Tier wie Kar dauert das aber mindestens 3 Wochen. Aus dem Gespräch zwischen Akim und Inspektor Martell geht auch hervor, daß Kar einige Zeit in Yares bleiben muß.

Also fügen wir noch 20 Tage dazu und wir schreiben den 07.12.1953.

Es ist ein grundsätzliches Problem der Comics. Abenteuer reiht sich nahtlos an Abenteuer, die Helden haben kaum Zeit zum verschnaufen.

Irgendwann müßten sie psychisch ausgebrannt sein.

Ich habe auch bei den Wäscher-Comic immer danach gelechzt, mal ein Heft zu lesen, in dem die Helden einfach nur faulenzen oder in dem aus dem Handlungsverlauf hervorgeht, daß eine gewissen Zeitspanne mal ohne Abenteuer vergangen ist und die Helden zur Ruhe gekommen sind.

Bei Sigurd, Falk und Nick kam das durchaus auch mal vor. Akim aber peitscht HRW ohne Unterlaß durch seine Dschungel-Abenteuer (von dem halben Jahr ganz am Anfang mal abgesehen, die aber auch durch die Piccolo-Sonderbände reichlich mit Abenteuern versehen sind).

Dabei wäre Akim sicher auch gerne mal mit Rita alleine. Akim ist der einzige Wäscher-Held, der von Anfang an eine Partnerin hat – naja, das war ja auch von Pedrazza vorgegeben – und Hansrudi läßt ihm nicht mal andeutungsweise Zeit, die Zweisamkeit zu geniessen.

Ein Schuft, der schlimmes jetzt denkt. Auch Pfannkuchen essen, kann ein Genuß sein ;-o und denn mag Akim ja gerne, wie wir aus der Szene wissen, als Zig welche backen wollte. Slapstik im besten Sinne. Humor vom feinsten.

Leider war aber schon die Anwesenheit von Rita überhaupt einigen Leuten zu viel.

Auf Betreiben der Bundesprüfstelle für Jugendgefährdende Schriften bzw. der selbsternannten Sittenwächter, die dort die entsprechenden Anträge auf Indizierung stellten, mußte Wäscher auf Anordnung Walter Lehnings, der auch keine Wahl hatte und gehorchen mußte, Rita aus der Handlung entfernen. Es durfte nicht sein, das der Dschungelheld eine Gefährtin hatte.

Leider ging der Gesellschaftspolitische und geistige Wiederaufbau nach dem Kriege nicht Hand in Hand mit wirtschaftlichem Aufschwung. Die geistige Erneuerung ließ noch einige Zeit auf sich warten. Es mußten ersten die sog. 68er Jahre kommen, bevor auch dann der Mief aus den Köpfen vertrieben wurde und die Prüderie und die mehrschichtige Moral der Vergangenheit angehörte.

176/1

Woher weiß Akim, daß die beiden Jäger für Yo-Fang arbeiten? Das wurde in der Handlung nie mitgeteilt.

Yo-Fang’s Schiff ankert jedenfalls im Rufiji-Fluß.

177/0

Akim und Yo-Fang bekämpfen sich mit Jiu-Jitsu. Woher kann Akim diese Technik?

178/4

Endlich hat Akim einige friedliche Tage. Gut.

179/0

Hier ist von einem großen Regen die Rede. Also ist die Regenzeit doch schon angebrochen. Nur Akims Dschungel wurde bis jetzt verschont. Ist auch gut so. Wie soll Akim bei Dauerregen auch seine Abenteuer bestehen?

180/0, 181/0, 812/0, 183/1, 184,0, 185/4

Hier treffen wir zum erstenmal auf die Pygmäen. Das Merkmal eines weit unter dem Durchschnitt der Männer (150 - 180 cm) bleibenden Wuchses verbindet die zwergenhaften Individuen kleiner bis großer Völker mit den normalen, in ihrer Gesamtheit unter 150 cm bleibenden Völkern. Während man daher früher von Zwergen und Zwergvölkern sprach, unterscheidet man heute die mehr oder weniger pathologischen Zwerge von den physio- logischen Pygmäen. Pygmäen sind trotz ihrer geringen Individuenzahl weit verbreitet. In Afrika endlich ist außer den Buschleuten eine ganze Anzahl von Pygmäen vorhanden, in Tansania sind es die Bagielli. Sie leben in kleinen etwa eine Familie umfassenden Horden, wirtschaftlich sind sie Sammler und Jäger, ihr ärmlicher materieller Kulturbesitz ist zu einem erheblichen Teile anderen Völkern entlehnt. Trommel und Speer sind Eigenheiten der Bagielli. Als linguistisch zusammengehörig sind wohl die afrikanischen Pygmäen zu betrachten, da sie die eigentümlichen, von den Buschmännern bekannten Schnalzlaute besitzen.

Der weiße Gorilla Kirok sieht wie sie mit Blasrohren einen Elefanten erlegen, eignet sich ein solches an und lernt damit umzugehen.

Wahrlich, der Phantasie unseres Meisters sind keine Grenzen gesetzt.

Nicht umsonst wurden ihm für sein Lebenswerk 1999 vom Ersten Deutschen Fantasy Club e.V. der Deutsche Fantasy Preis verliehen.

186/1

Kar und Zig tragen einen Wettbewerb im Bogenschießen aus.

Da bleibt kein Auge trocken.

So liebe ich es, wenn Zeit zum durchschnaufen für die Helden bleibt.

187/1

Baldy Thompson und Larry Rue unterhalten sich, wo das sagenhafte Eingeborenendorf zu finden sein soll. Rue vermutet es im Quellgebiet des Bolo. Rund 300 km südlich von Dar es Salaam mündet der Mbwemburu in den Indischen Ozean, der u.a. von einem Fluß Boles gespeist wird.

Der Boles entspringt im Zentrum der Provinz Lindi.

Das könnte unser Bolo sein.

188/3, 189/0, 190/6, 191/4, 192/0, 193/0, 194/0, 195/1, 196/0, 197/0 = 12.12.1953

Naja, dann kann Akim Weihnachten zuhause in seiner Hütte feiern. Leider ohne Rita.

Damit sind die Neuen Akim Abenteuer von Hansrudi Wäscher in Piccoloform beendet.

Jetzt folgen noch:

 

Januar 1954:            Kampf im Diamantental

Februar 1954:          Das Geheimnis der Lagune

März 1954:   Fluch der Dschungelfarm

April 1954:     Morgo, der Schrecken des Dschungels

Mai 1954:      Trommeln des Todes

 

Gustav Gaisbauer